Coaching - dann wird es sichtbar
 
 
 
 

Veranschaulicht

Veranschaulicht wirksam sein

Um eine Spur zum System zu legen oder den Knotenpunkt einer Situation zu erhellen, bediene ich mich verschiedener Methoden, auch gerne analoger.  So schalten wir gemeinsam "ein Licht an". Denn: "Hohe Komplexität ist nur in der Kombination von analogem Begreifen und digitalen Verstehen zu bewältigen." (Heinrich Fallner)



Drei Beispiele aus meinen Praxisalltag

Analogie der Sprache

Jemand äußert, er sitze „zwischen zwei Stühlen“. Die Stühle werden aufgebaut. Der Kunde begibt sich wortwörtlich in die Situation, um es fühlbar für sich zu verdeutlichen. Diese körperlich erfahrene Wirklichkeit, zwischen den Stühlen in der Luft zu hängen, kann zu einer Entscheidungs-findung führen. Ein mögliches Ergebnis könnte sein, auf keinem der beiden Stühle sitzen zu wollen. So kann ein eigener Weg des Umgangs mit einer Situation gefunden werden.


Führung

Ein Seil liegt auf dem Boden. Zunächst geht der Kunde auf Strümpfen darüber. Dieselbe Aufgabe wird anschließend mit geschlossenen Augen (und veränderter Seilstrecke) ausgeführt, zunächst allein. Wie sicher ist der Gang, wird der Weg gefunden?


Als nächstes bekommt er verschiedene Mittel als Hiilfe zur Verfügung gestellt (Seil, Stab, Hand). Die Fragestellung lautet: Wie viel Flexibilität (Freiheit) brauche ich, wie viel Stabilität (Grenzen)?


Im Wortsinn handeln

Jemand sagt in der Sitzung, er habe es ja schon so oft "versucht", aber es klappe eben nicht. Ich biete einen Erfahrungsraum an und fordere meinen Gesprächspartner auf, er möge einmal verrsuchen, sich auf einen Stuhl zu setzen. Das meine ich auch wörtlich, denn er soll es nur VERSUCHEN, sich also NICHT endgültig setzen. Beim "Schweben" über der Sitzfläche spürt er, wie:

  • schnell sich die Muskulatur der Oberschenkel verkrampft,
  • unangenehm die Kniee belastet sind,
  • der Magen zusammengedrückt wird,
  • stark der Oberkörper gebeugt ist,
  • mühsam es ist, den Kopf zu heben.

Wenn er sich dann tatsächlich setzt, kommt augenblicklich eine Entspannung in den Körper. Eine mögliche Deutung ist: Solange ich (nur) versuche, etwas zu tun, geschieht nichts. Entweder ich will es nicht wirklich (lasse es aber - vor mir selbst verborgen - unklar), oder ich traue mich nicht, "nein" zu sagen (um den anderen nicht ab zu weisen).

Durch das körperliche Erleben wird die Halbherzigkeit einer solchen Aussage bewusst. Und wie einfach wir es schaffen, uns selbst etwas vor zu machen. Setze ich mich also hin - oder bleibe ich doch lieber stehen?